Im Jahr 1998 haben am Bildungswesen interessierte Bürger die Stiftung Christliche Privatschulen gegründet. Ihr Ziel war es, die Schulen in Trägerschaft der beiden christlichen Kirchen und Orden in ihrem guten pädagogischen Ansatz zu unterstützen.
Anlass war die Erfahrung, wie zunehmende Wertepluralität, Verlust von Bindungen, veränderte Arbeitswelten, zunehmende Entwicklung und Nutzung neuer Medien unsere Gesellschaft tiefgreifend verändern.
Ein soziales Zusammenleben beruht auf Werten wie Toleranz, Zuverlässigkeit, Rücksichtsnahme, Gemeinsinn, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, Hilfsbereitschaft und Solidarität. Diese Haltungen müssen von allen gelebt werden. Sie entstehen aber nicht von selbst, sondern sie bedürfen der Rückbindung an eine Werteordnung.
E.W. Böckenförde, Richter am Bundesverfassungsgericht von 1983 – 1996, stellt dazu fest: „Der freiheitlich säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ (Staat, Gesellschaft, Freiheit. Studien zur Staatstheorie und Verfassungsrecht, 1976, S. 60). Das heißt: Der Erhalt unserer freiheitlich demokratischen Gesellschaft und Solidargemeinschaft erfordert eine wertorientierte Erziehung in Elternhaus und Schule. Der Staat kann und darf den verpflichtenden ethischen Grund für dieses Verhalten nicht legen.
Hier stehen die Eltern dann als erste in der Pflicht, die Grundlagen zu einer wertorientierten Erziehung zu legen.
Es bedeutet aber auch eine Herausforderung für die Schulen, insbesondere für die Schulen in Trägerschaft der beiden christlichen Kirchen und Orden und ihre Lehrer. Die Gründer der Stiftung sahen in den Schulen in Trägerschaft der Kirchen und Orden die Chance, junge Menschen bewusst auf der Grundlage christlicher Werte zu erziehen. Sie können in der Rückbindung an den christlichen Glauben junge Menschen so erziehen, dass sie lernen, ihr privates und berufliches Leben verantwortungsbewusst zu führen.
Aus dieser Idee entstand die Stiftung Christliche Privatschulen mit der Zielsetzung, die Lehrerkollegien der kirchlichen Schulen in einem schulinternen, pädagogisch ausgerichteten Entwicklungsprozess zu fördern und sie in diesem Auftrag zu unterstützen.
In den Jahren 1999 – 2012 wurden unter diesem Aspekt insgesamt sechs Gymnasien in Trägerschaft der Bistümer, Landeskirchen oder Orden über einen Zeitraum von jeweils vier Jahren begleitet. Dabei traf sich das gesamte Kollegium einer Schule jeweils zwei bis drei Mal im Jahr für zwei Tage in einem Tagungshaus. Unter der Anleitung eines erfahrenen Personaltrainers konnten die Kollegien dann an verschiedenen Themen zu ihrer Weiterentwicklungsarbeiten. Die Themen umfassten die Bereiche
- Wertevermittlung
- Förderung Sozialer Kompetenz
- Lernen lernen unter Berücksichtigung von Möglichkeiten der Differenzierung
- Förderung des Verständnisses für ökonomische Zusammenhänge
- Förderung von Kommunikation und Teamentwicklung
- Förderung der Informations- und Organisationsstrukturen
Mit Beendigung der letzten dieser Fortbildungen im Jahr 2011 wurde das gesamte Projekt dann ausgewertet.